Hinzugewinn für die Sammlung
Presseinformation
René Magrittes Gemälde »Le Palais de Rideaux« (1928)
Der Ankauf des Schlüsselwerkes des Surrealisten wird möglich durch die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen gemeinsam mit der Hamburger Kunsthalle, der Campe’schen Historischen Kunststiftung, der Heinz H. O. Schröder Stiftung und private Mäzen*innen
Die Hamburger Kunsthalle hat gemeinsam mit der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen und der Campe’schen Historischen Kunststiftung eine außergewöhnliche Erwerbung für die Sammlung des Museums realisiert: Das Gemälde Le Palais de Rideaux (Der Palast der Vorhänge), 1928 (Öl auf Leinwand, 81 x 116 cm) von René Magritte (1898–1967) konnte aus einer belgischen Privatsammlung mit 2,4 Millionen Euro angekauft werden, unterstützt von der Heinz H. O. Schröder Stiftung sowie privaten Mäzen*innen. Das private Engagement, das hinter den am Kauf beteiligten Stiftungen und Mäzen*innen steckt, setzt eine Tradition fort, die zur Gründung der Kunsthalle vor über 150 Jahren geführt hat und die bis heute von Bürger*innen Hamburgs fortgeführt wird. Die rätselhafte Komposition von Le Palais de Rideaux, die in der für Magritte charakteristischen Weise mit dem Verschmelzen von Realität und Illusion spielt, ist ein früher Meilenstein in Magrittes Karriere und ein verstörendes Meisterwerk des belgischen Malers, der zu den führenden Persönlichkeiten des Surrealismus zählt. Das Gemälde stellt einen künstlerischen Durchbruch Magrittes in seiner Pariser Periode dar und erweitert die Sammlung surrealistischer Werke in der Hamburger Kunsthalle in idealer Weise. Mit Arbeiten von René Magritte, Hans Arp, Robert Desnos, Óscar Dominguez, Edgar Ende, Max Ernst, Paul Klee und Man Ray sind in der Sammlung die wichtigsten Protagonisten des Surrealismus vertreten.
Le Palais de Rideaux zeigt vier sich überschneidende graue, schattenartige Formen vor einem gelb-braunen Hintergrund. In drei dieser hohlen, körperförmigen Formen, wo man einen menschlichen Kopf und Torso erwarten würde, erscheinen ausgeschnittene Bilder: Ein mysteriöses goldenes Muster, ein Wald und ein wolkengefüllter Himmel; in der vierten Körperform ist eine Draperie – ein dunkler geraffter Stoffbehang – sichtbar. Insbesondere die ausgeschnittenen Bilder und Draperieformen sind charakteristische Motive Magrittes. Die Arbeit stammt aus einer Zeit, in der sich der Künstler mit dunkleren, psychologisch aufgeladenen und archetypischen Themen auseinandersetzte im Vergleich zu seinem späteren Werk, das in der Populärkultur großen Anklang fand. In Le Palais de Rideaux könnten die hohlen, schattenhaften Formen mit dem Selbstmord seiner Mutter zusammenhängen. Ihre Leiche wurde mit dem um den Kopf gewickelten Nachthemd in einem Fluss gefunden. Das Werk, das das Klischee der Darstellung von Draperien und Schleiern als Zeichen des Könnens eines Künstlers aufgreift, markiert den Anfang der lebenslangen Suche Magrittes, die Welt des Scheins zu dekonstruieren und die Rätsel des Lebens und der Wahrnehmung aufzuzeigen: »Wir sind von Vorhängen umgeben. Wir nehmen die Welt nur hinter einem Vorhang des Scheins wahr. Gleichzeitig muss ein Gegenstand verdeckt sein, um überhaupt erkannt zu werden«.
Das Gemälde ist aktuell in der Ausstellung RENDEZVOUS DER TRÄUME. Surrealismus und deutsche Romantik bis zum 12. Oktober 2025 zu sehen. Mit der umfassenden Schau spürt die Hamburger Kunsthalle anlässlich des 100. Jubiläums der Gründung des internationalen Surrealismus der deutschen Romantik als einer der wichtigsten Geistesverwandtschaften des Surrealismus nach. Le Palais de Rideaux ist eines von über 230 Werken von Surrealist*innen, die in neuartigen Kontexten und Gegenüberstellungen auf über 70 Meisterwerke der deutschen Romantik treffen.
Prof. Dr. Alexander Klar, Direktor der Hamburger Kunsthalle: »100 Jahre nach der Veröffentlichung des Surrealistischen Manifestes, feiert die Hamburger Kunsthalle mit diesem Ankauf die wichtigste Kunstströmung des 20. Jahrhunderts durch den Erwerb eines Meisterwerkes. Das Gemälde ist ein außergewöhnliches Gegenstück zu dem sich bereits in der Sammlung der Kunsthalle befindenden Magritte-Werk L'espoir rapide (Die Schnelle Hoffnung) von 1927. Aus Magrittes früher Pariser Phase stammend, stehen beide Gemälde für Magrittes virtuose Meisterschaft der surrealistischen Bildsprache.«
Elisabeth Lorenz-Meyer, Geschäftsführerin der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen: »Mit dem Ankauf, der gemeinsam mit der Hamburger Kunsthalle und ihren Förderern getätigt werden konnte, ist es uns gelungen, ein weiteres herausragendes Werk von René Magritte als Dauerleihgabe für die Sammlung des Museums zu erwerben. Bereits im Jahr 1970 konnte mit unseren Mittel erstmals ein zentrales Werk von René Magritte, Die schnelle Hoffnung (L'espoir rapide) (1927), für die Kunsthalle angekauft werden. Wir freuen uns sehr, dass nun diese zwei künstlerisch bedeutenden Werke dauerhaft gezeigt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Nach dem Erwerb von Max Beckmanns Selbstbildnis Florenz (1907) im Jahr 2020 ist dies der teuerste Ankauf in der fast 70-jährigen Geschichte unserer Stiftung. Wir sind unendlich dankbar und stolz auf unsere Stifterinnen und Stifter, die von Anbeginn der Stiftung bis heute kontinuierlich mit ihren Spenden diese Ankäufe ermöglichen.«
Toby Kamps, Leitung und Ausstellungskurator Moderne der Hamburger Kunsthalle: »Das Gemälde, das zu den größten Magrittes gehört, ist ein wichtiges Beispiel für sein innovatives Spiel mit der Idee der mise en abyme im Surrealismus, also einem Bild im Bild, das sich selbst wiederholt, und ein wunderbares Gegenstück zu der Gegenüberstellung von inkongruenten Worten und Bildern in dem anderen wichtigen Frühwerk, L'espoir rapide. Mit diesen beiden Werken präsentiert die Hamburger Kunsthalle zwei wichtige Durchbrüche Magrittes in seiner Pariser Periode, in der er seine einzigartige Bildsprache entwickelte.«
Die Hamburger Kunsthalle ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands. Beeindruckende Werkgruppen und herausragende Einzelobjekte prägen den Charakter der Sammlung Moderne, die zu den wichtigen Beständen in Deutschland zählt. Die Abteilung, die zwischen 1900 und 1960 entstandene Gemälde umfasst, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. 1937 wurde fast der gesamte Bestand moderner Malerei von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Ab 1945 wurde die Sammlung sukzessive wieder aufgebaut. Seit den 1970er Jahren erweitern ergänzende Ankäufe, aber auch Schenkungen und Vermächtnisse den Bestand. Bis heute stärken aber auch dauerhafte Leihgaben aus Privatbesitz die Moderne.
Pressemeldung: Hinzugewinn für die Sammlung der Hamburger Kunsthalle

Hamburger Kunsthalle, gemeinsames Eigentum Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, Hamburger Kunsthalle und Heinz H. O. Schröder Stiftung. Die Erwerbung wurde zudem unterstützt von der Campe’schen Historischen Kunststiftung sowie privaten Mäzen*innen.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
Foto: Sinje Hasheider
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